Die diesjährigen Veranstaltungen des Netzwerks Nachhaltigkeit der DRG - sowohl beim RÖKO DIGITAL als auch bei RÖKO WIESBADEN - boten eine facettenreiche Plattform, um aktuelle Herausforderungen und Fortschritte im Bereich nachhaltiger Radiologie zu beleuchten. Nach der kritischen Sitzung mit Industrievertreter:innen beim RÖKO 2023 stand in diesem Jahr der Dialog über konkrete Nachhaltigkeitsbeiträge im Fokus.
105. Deutscher Röntgenkongress - Industrieausstellung DRG/Thomas RafalzykDer Dialog mit der Industrie
Hier fand ein Meeting unter der Moderation von Isabelle Redenius (Braunschweig), Christian Loewe (Wien) und Konstantin Nikolaou (Tübingen) statt.In kurzen Impulsvorträgen gaben Tobias Heye (Basel) und Julia Kalinka-Grafe (Berlin) Einblicke in Monitoring und Energieoptimierung sowie die Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Krankenhauskonzepte. Die darauffolgende Diskussion ermöglichte einen intensiven Austausch mit Vertreter:innen der Industrie über die Entwicklungen und Herausforderungen bei der Herstellung nachhaltiger radiologischer Großgeräte.
Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung
Mehrere Sitzungen widmeten sich spezifischen Nachhaltigkeitsaspekten in der radiologischen Praxis. Moderiert von Kerstin Westphalen (Berlin) und Kerstin Jungnickel (Magdeburg), beleuchteten die Vorträge von Andreas Schreyer (Brandenburg), Susanne Engelbrecht-Schnür (Luckenwalde) und Florian Fuchs (Leipzig) Themen wie Überversorgung, Kreislaufwirtschaft bei Kontrastmitteln und die Vereinbarkeit von Hygiene und Nachhaltigkeit. Im Anschluss fanden Diskussionen statt, die Ansätze zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs in der Radiologie thematisierten.
Nachhaltigkeit in der IT und künstliche Intelligenz
Ein Kooperationsformat der AG Informationstechnologie, der Kommission Nachhaltigkeit und dem Netzwerk Diversität nahm die Nachhaltigkeit der Krankenhaus-IT ins Visier. Unter der Moderation von Isabelle Redenius (Braunschweig) und Matthias May (Erlangen) gaben Thomas Küstner (Tübingen), Christine Hauer (Erlangen) und Barbara Wichtmann (Bonn) Einblicke in intelligente Strommanagement-Strategien, die ethische Dimension von KI und Diversität in der radiologischen Befundung. Auch hier folgte eine Diskussion über nachhaltige IT-Strukturen im Gesundheitswesen.
Zudem lag der Fokus auf Energieeinsparungen durch künstliche Intelligenz. Unter der Moderation von Kerstin Jungnickel und Isabelle Redenius wurden Themen wie stromsparende KI-Strategien und deren Anwendung im MRT präsentiert. Ein Vortrag von Saif Afat (Tübingen) thematisierte die Potenziale der KI zur Energieeinsparung in der radiologischen Bildgebung.
Nachhaltige Kommunikation
Auch Einblicke in nachhaltige Praktiken und die Bedeutung einer zielgruppenorientierten Kommunikation in der Radiologie wurden in einer Session geboten.
Die Moderation übernahmen Kerstin Westphalen aus Berlin und Saif Afat aus Tübingen. Den Auftakt machte Susanne Engelbrecht-Schnür mit ihrem Vortrag zur strukturierten Befundung als Schlüsselelement der modernen Radiologie. Darauf folgte Marc Kämmerer, der über nachhaltige Patientenakten referierte, und Elmar Kotter aus Freiburg, der die Bedeutung einer zielgruppenorientierten Kommunikation betonte.
Die Veranstaltungen des Netzwerks Nachhaltigkeit 2024 zeigten deutlich auf, dass Nachhaltigkeit in der Radiologie durch vielfältige Perspektiven und Kooperationen mit der Industrie vorangetrieben werden kann. Der Kongress bot den Beteiligten eine wertvolle Gelegenheit, gemeinsame Ziele und konkrete Schritte für eine nachhaltigere Zukunft zu definieren.